2001/02/28

Der Neid des Hippokrates


Ekelhaft! Sie sind zu fett.
Sie brauchen Drill, bin viel zu nett.
Ab jetzt gibts Kohl, ganz ohne Salz.
Kein Käsebrot, kein Butterschmalz.
Was denken Sie sich nur? Bei mir
gibt's auch kein Feierabendbier.
Sie haben Streß? Den hab ich auch.
Ganz ohne Müßiggängerbauch.
Sie sind nicht krank, nur viel zu faul.
Ich schufte hier wie'n Ackergaul,
des Kassenelends Jammerschwamm.
Und Sie woll'n frei? Mir schwillt der Kamm!
Sie unverschämte Prollmimose!
Lungenkrebs, Infarkt, Arthose,
Knochen heil ich und Geschwüre!
Simulanten vor die Türe!
Lebensqualität? Weswegen?
Fasten, Trinken, viel Bewegen;
schon vergehen alle Sorgen.
Depressionen? Angst vorm Morgen?
Is mir scheiß egal, Ihr Zecken!
Wer nicht grade tut verrecken,
möge nun mein Blickfeld meiden
und für sich alleine leiden.
Nächster dann! Soll sich ja lohnen.
Stimmt, vergaß, macht zehn Euronen!

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